Grabsteine am Eidfjord

7. September 2014

Ne. Wir bleiben doch nicht. Wir haben kein Trinken und Essen mehr. Der örtliche Supermarkt hat hier Sonntags zu. Doof. Es treibt uns weiter, da die nächste Einkaufsmöglichkeit 50 Kilometer entfernt wäre.

Ungefähres Prozedere jedesmal:
Klo leeren und Wasser füllen, Wassertaxi leeren, Wasser-Tank auffüllen, Gas ausdrehen, Kühlschrank umstellen, Strom-Kabel einrollen, lose Gegenstände wegräumen, Geschirr abwaschen, Ballast umverteilen ins Auto, Babys einpacken, Junior einpacken,  Stützen reinkurbeln, anhängen, Ausrichtebretter einpacken, Elterchen einpacken.

Trotz gutem Zureden will Frauchen keine Gebirgstour wagen. Also werfen wir unser Geld in den Hafen. Ein Lastkahn wird uns geleiten, darum haben wir nicht viel Zeit, wir müssen die Fähre um 14.55 in Kaupanger kriegen. Man soll aber aus irgend einem Grund schon eine Stunde vorher sein Ticket lösen. Ohne Zwischenhalt hetzen wir hin. Nichts los. Alle Geschäfte haben zu. Kein Ticketautomat. Nichts. Gar Nichts. Ratlos stehen wir da. Danke, dass es Smartphones gibt. Und Internet. Fast überall wo man es gerade braucht. Wir erlesen uns, dass wir das Ticket auch auf dem Schiff erwerben können. Zurücklehnen und eine Stunde in der Warteschleife hocken. Fräulein nutzt die Zeit zum Füttern unserer Zwillige. Der Junior wird mit einem Spiel auf dem Smartphone in den Pause-Modus gesteckt.
Der Herdenchef garniert ein paar Cracker mit Frischkäse zum Denier.

Die Reise mit der Fähre ist schön aber erzählerisch nicht sonderlich spektakulär. 2 Stunden und 30 Minuten gleiten wir durch die Berge im Sognefjord. Es begegnen uns kleine Dörfer die nur mit dem Boot zu erreichen sind. Steine, Felsen, Bäume Wasserfälle und ein paar Kanuten streifen unser Sichtfeld.

Wieder auf der Straße, Weiblein freut sich dass wir kaum Steigungen haben. Das Schlimmste Gefälle sind lausige 6%. Gut dass der Herdenführer einen Kaffee auf dem Schiff getrunken hat. Er ist fast eingeschlafen.

Ungewöhnlich war lediglich ein Tunnel mit Kreisverkehr. Wehe man hat keine Ahnung wo man hin will... Der Navigator und auch die Zwillinge mögen Tunnel jedenfalls nicht.

Wir sind jetzt in Eidfjord, WLAN nicht gratis. Regen dafür schon. Haben gerade mal Zeit, die Ereignisse der letzen Tage für euch nieder zu schreiben. Die fantastischen Lichtbildnachweise unserer Reise präsentieren wir, wenn uns das nächste Gratis-WLAN begegnet.

8. September 2014

Wir wagen eine Tour zu einem Wasserfall an dem man hinabsteigen kann: Vøringfossen. Die Luft ist nass, die Steine auch. Teilweise sehr glatt. Der Junior will trotz unermüdlicher Ermahnungen nicht vorsichtig sein. Er springt sorglos am Abhang herum. Und hier geht es steil und tief bergab. Zwei Grabsteine und diverse Gefahren-Schilder beeindrucken ihn nicht weiter. Uns Eltern wird die Verantwortung zu groß. Nach etwa einem Viertel der Strecke brechen wir enttäuscht ab.

Treppen? Wer findet den Weg?
Auch die Tour zum Preikestolen werden wir nicht antreten. Die Wanderwege in Norwegen sind nicht gesichert und irgendwie auch wenig wegsam. Das mag wohl den einheimischen Kindern kein Hindernis sein, aber Großstadtnachwuchs ist sich der Gefahren einfach nicht bewusst. Eltern müssen hier oftmals ihre unerfahrenen Sprösslinge an die Hand nehmen.  Hat man dann noch Zwillinge im Tragesack dabei, wird es auch für die Erwachsenen sehr schwierig den nötigen Halt zu finden. Von der Höhenangst die einen gelegentlich am Abhang beschleicht, wollen wir mal gar nicht reden.


2 Kommentare:

  1. Liest sich gut...habt weiterhin viel Spaß!
    Liebe Grüße aus der Heimat :-)

    AntwortenLöschen
  2. Dankeschön.
    Lieben Gruß aus Oddestemmen.

    PS: Ich kann Norwegen nur wärmstens für einen Urlaub empfehlen. Hier gibt es reichlich zu gucken. Sieht man ja an unseren Fotos.

    AntwortenLöschen