FLÅMbierte-Schafe im Tunnel!

Klingt Komisch? Ist aber so.

3. September 2014

Wir wollen nach Geilo fahren. Dort gibt es einen See, den wir zu umwandern gedenken. Ja... Pläne und Realität sind keine Freunde. Denn auf dem Weg nach Geilo: Vollsperrung der E7. Nichts geht mehr. Wir stehen dort und blicken dem Treiben entgegen. Polizei, Rettungswagen, und Feuerwehr trällern an uns vorüber. Dann ein Rotorengeräusch am Himmel. Ein Hubschrauber gesellt sich auch noch dazu.

Erste Autos wenden und ergreifen andere Wege. Wir verharren. Nach gut 30 Minuten kommt dann aber ein netter Norweger zu uns und erklärt dass es einen Unfall mit Explosion gegeben hat. Mehrere Stunden Wartezeit stünden uns bevor. Er schlägt uns noch einen anderen Weg nach Geilo über Apen vor. Wir verharren noch einige Minuten, füttern die Zwillinge, geben dann doch klein bei und wenden.

Unser Weg führt uns auf die 50 eine Art von Bundesstraße. Wir fahren an malerischen Bergen, Flüssen und Seen vorüber. Einige Berge ziert sogar Schnee. Immer wieder nutzen wir Haltebuchten um zu bestaunen und zu fotografieren.



Der Navigator verliert uns immer wieder und weiß nicht wo wir sind. Da wir kein wirkliches Ziel verfolgen: Nur halb so unlustig. Wir haben zwar schon Punkte auf unserer Agenda aber nichts was uns lebenswichtig wär. Der Weg führt uns bergauf. Wir haben 1100 Höhenmeter überschritten und ergötzen uns an der Aussicht.
So hatte das Unglück anderer für uns eine schöne Wendung.


Der Beigeschmack nicht blütenrein - Aber wir sind ja gut im Ausblenden. Allerdings sind wir dadurch auch in unserer "Routenplanung" durcheinander geraten und näher an Flåm gelandet als vorgesehen. Wie und ob wir die ausgefallenen Punkte nachholen wissen wir noch nicht. Flåm wurde vorerst als nächste Etappe gewählt.


Der Weg führt uns weiter durch phantastische Landschaften. Schafe Weiden auf den Hängen. Ein Schild weißt uns auf Getier im Tunnel hin: Das Piktogramm eines Schafes... Verwundert fahren wir in den Tunnel. Tatsächlich. Da lauern in den dunklen Ecken Schafe in der Nähe des Eingangs. Wir fahren weiter und uns begegnet nackter rohbehauener Fels. Keine schöne glatte Wand - Nein. Dunkelheit...

Licht ist wohl zu teuer. Es kommt uns vor als fahren wir durch einen Stollen.

Die Tunnel sind zwischen 1 und 4 Kilometer lang. Die Spurbreite würde man wohl in Deutschland als einspurig aber breit bezeichnen. Wir haben hin und wieder jedoch Gegenverkehr: Das Muttertier schwitzt am Steuer. Durch mehrere dieser Tunnel (mal mit und ohne Schafe) gelangen wir dann zu einer  gewaltigen Serpentine (eine schlangenartige Straßenführung zum Überwinden der Höhenmeter). Ein sagenhafter Ausblick schmeichelt unseren Augen. Bevor wir dann die Serpentine herunter rauschen (9% Gefälle). Bergauf hätte der Motor sicher gekotzt. Am Ende der Rodelbahn sind wir in Flåm.

Essengehen steht für heute auf der Abendkarte. Beim örtlichen Cafe wählen wir aus dem minimalistischen Menü: Pizza und Nachos. Und lassen uns beim Verspeisen von Einheimischen kleinen Bettlern begaffen. Nachtisch gibt's auch: Waffeln.

4. September 2014



Wir lesen viel gutes über die Flamsbana. Darum sind wir auch hier. 100 Euro ärmer und ein Familienticket reicher warten wir in dem Zug ganz gespannt auf die Abfahrt. Wir holpern bergauf die Bahn absolviert hier mehrmals täglich eine der steilsten Normalspurbahn-Klimmzüge.

Kurzer Zwischenstop an einem Wasserfall. Uns dröhnt Musik aus einem Lautsprecher in die Ohren und ein organgefarbenes Weiblein hüpft zwischen den Felsen umher. Putzig.

Die Fahrt ist wirklich schön, aber die 100 Euro ist es dann doch nicht wert, finden wir. Wir haben uns sagen lassen das mehr als 700.000 Menschen jährlich sich diese Tour zu Gemüte tragen.

Ticketpreis 1 Erwachsener gute 40 Euro. Schöne Touristenfalle / Gelddruckmaschine.


Der Ort hier strotzt auch nur so vor Souvenir-Shops. Vielleicht hätte uns dass skeptisch machen sollen.

Ich würde Augentierchen eher die schon erwähnte 50 Richtung Flam empfehlen. Dort kann man solange und viel schauen wie man mag, kommt an ähnliche Ansichten und kann sogar mal die Füße in einen Fjord stecken. Da Yago aber von Dingen wie Eisenbahnen und anderen großmotorigen Maschinen begeistert ist, war die Fahrt natürlich unumgänglich.

Morgen machen wir uns auf die Suche nach einem Gletscher.
Hoffentlich ist unser Navigator wieder besser drauf.


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