Magenkrampf in Hirtshals

14. September 2014

In Hirtshals befindet sich das größte Aquarium Nordeuropas. Das ist uns einen Besuch wert. Wir finden eine Mischung aus Ozeanarium und Museum vor. Diverse Fernseher erzählen via Untertitel spannungsarme Geschichten. Die Eltern lesen abwechselnd vor und erfahren so z.B. was ein Geisternetz ist: Das ist ein Fischernetz das sich von der Boje losgerissen hat und somit im Ozean verbleibt. Es fängt Fische bis es voll ist und sinkt dann zu Boden. Die gefangenen Fische verfaulen und verrotten. Dadurch wird das Netz wieder leichter und steigt erneut nach oben zum Fischefangen. Plastik sei Dank, kann es das wahrscheinlich viele Jahrhunderte lang tun.

Auf der Suche nach einem Stillplatz sucht das Muttertier eine ruhige Ecke und meint sie auch in der Nähe einiger Werbeträger zum Thema Strandmüll-Vermeidung gefunden zu haben. Aber es ist wie verhext. Egal wo man hingeht, innerhalb kürzester Zeit ist ausgerechnet dort eine Traube Menschen. Dem Junior ergeht es ähnlich, eben noch der einzige am Maltisch, sieht er sich plötzlich umringt von dänischen Kindern.

Das beworbene größte Aquarium erstreckt sich über  4 Etagen und umfasst mehr als 4,5 Millionen Liter Wasser. Es wirkt etwas trist, soll es aber auch: es stellt die Nordsee dar. Die kleineren Aquarien drumherum erfreuen uns u.a. mit Seepferdchen. Eine ganze Etage ist dem Mondfisch gewidmet, welchen wir auch im großen Aquarium vorbeischwimmen sehen.
Die Robbenfütterung ist recht unspektakulär (im Vergleich zur Robbenshow im Zoo Hannover...). Aber von unten im Tunnel dann doch noch sehenswert. Alles in allem ganz nett.

Das Restaurant bietet hauptsächlich Fisch. Vegetarier kriegen hier nur Pommes - Umgerechnet drei Euro pro Gericht... Da kann es sich ja nur um Winzilingsportionen handeln. Das Oberhaupt ordnet an vier davon zu bestellen, damit die Bäuche gut gefüllt davon rollen können. Das Mahl fällt anders aus als geplant. Zwei Teller wären genug... jetzt müssen wir uns durch vier kämpfen! Auch die Kleinsten helfen mit, so schaffen wir es mit Müh und Spucke. Die Bedienungen haben sicher auch gedacht "Was für gefräßige Menschen". Man muss eben die Pommes auslöffeln die man sich einbrockt.

Geiz treibt uns weiter. Zwei Sehenswürdigkeiten an einem Tag um Campinggebühren zu sparen. Wir fahren weiter zu Dänemarks nördlichster Spitze. Oberhalb des Parkplatzes befindet sich ein Aussichtspunkt. Gespannt klettern wir die Düne hoch und sehen... nichts. Auch etwa 10 andere Touristen schauen sich nichts an. Sprach man nicht von einem Naturschauspiel, das es hier zu sehen gäbe? Eigenartig. Sind wir etwa zu anspruchsvoll? Wir gehen hinunter zum Strand. Noch sind wir nicht ganz an der Spitze. Das Alphatier genießt den Spaziergang an der Wasserlinie und sammelt Steinchen. Das Muttertier jammert ununterbrochen. Es ist kalt und sie muss mal. Hier gibts aber auch weit und breit keinen einzigen Busch, verdammte Dünen... Nur mühsam kann das Alphatier sie bei Laune halten. Das Ziel wirkt nahe, ist dann aber doch eine Stunde Fussmarsch entfernt. Und hier gibts dann endlich was zu sehen: "Standing O-Wave-tions" (stehende Wellen) beim Zusammentreffen von Nord- und Ostsee.

Keine Zeit zum Verweilen, das Weibchen will eilen. Pippipause, Fotopause, Heimreise.

13. September 2014

Auf Wiedersehen Norwegen. Es war wirklich schön hier. Berauschende Aussichten so ziemlich an jeder Straßenecke, strahlend blaues Fjordwasser und abenteuerliche Straßen lassen wir nun hinter uns.

Nach einem gemütlichen Frühstück und stressfreien Packen zieht es den Wohnwagen nach Kristiansand. Wir sind früh dran. Also schauen wir uns das Hafenstädtchen mal genauer an. Siehe da, es ist eine ausgewachsene Stadt mit reichlich Einwohnern aller Art. Hier sehen wir dann auch zum ersten mal "norwegische" Bettler. Wir haben Hunger und erspähen im Vorbeifahren einen Subway... Nur wo jetzt einen Parkplatz finden? Wir landen etwas oberhalb der Einkaufsstraße in einem

 Zuwandererviertel. Die Sonne im Rücken gehen wir in Richtung des Restaurants. Hier ist viel los auf den Straßen. Busse fahren umher. Touristen, Einheimische und jede Menge Zuwanderer überfluten die Bürgersteige. Endlich angekommen, gedanklich schon das leckere Sandwich auf der Zunge schmeckend teilt uns die nette Mitarbeiterin mit, dass es keine Veggie Patties gibt... Drei Cookies müssen reichen. Damit ist das vegetarische Angebot erschöpft. Das Muttertier brummelt und will nun auf die Fähre. Wir parken in der untersten Etage der riesigen Fähre und eilen hungrig ins Bordrestaurant. Etwas verwundert stellen wir fest, dass Schiff bereits ablegt. Nanu? Ist das etwa der falsche Wasserzug? Ticketkontrolle. Nein wir haben uns in der Abfahrtszeit geirrt... Welch ein Glück, dass dieser Subway vegetarierunfreundlich war, sonst würden wir jetzt der SuperSpeed 1 von Land aus beim Ablegen zusehen...

Eine merkwürdig schmeckende Magaritha kleidet uns den Magen aus. Einige andere Boardgäste verfeinern ihre Pizza mit Majonaise...

Wieder besser gelaunt möchte das Muttertier ... - was wohl? - shoppen! Lautsprecher klatschen uns "Duty Free" an die Ohren. Also hin zum zollfreien Einkaufsmarkt. Hier gibt es allerlei nützliches und auch unnützes. Einige Asiaten kommen uns mit randvollen Einkaufswagen entgegen. Schnell wird uns klar, warum das Tagesticket so günstig ist: Wir sind auf einer Kaffeefahrt gelandet. Der Kaufzwang übermannt uns bei der riesigen Auswahl ganz automatisch.
Die dreieinhalb Stunden vergehen wie im Fluge. Gut geschaukelt kommen wir in Hirtshals an. Beim Verlassen der Fähre verfängt sich ein Mädchen an unserem Ulfbo und kann erst am Fahrstuhl mit viel gutem Zureden von der Mutter entfernt werden.

Ohne weitere Umwege rollen wir zu einem der hiesigen Campingplätze.

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